Die immergrünen Olivenbäume prägen die Länder und die Kultur rund um das Mittelmeer. Rund die Hälfte der über 800 Millionen Olivenbäume wächst hier.
Dieser im Alter knorrige Baum wird auch Ölbaum genannt und der Ölbaumzweig ist ein Zeichen des Friedens.
Knospe eines Olivenbaumes
Olivenbäume wachsen sehr langsam, werden zwischen 10-20 Metern hoch und mehrere hundert Jahre alt. Der Baum wächst nicht gerade und je älterer wird, desto knorriger wird sein Stamm.
Die Blätter sind lanzettenförmig und haben diese typisch silber-grau-dunkelgrüne Farbe. Der Olivenbaum immer grün ist, wirft er einfach ab und zu einige seiner alten Blätter ab.
Blühen tut der Olivenbaum zwischen Ende April und Anfang Juni mit kleinen unscheinbar weissen Blüten. Meistens sind Olivenbäume selbstbestäubend, aber die Fremdbestäubung kann den Ertrag erhöhen.
Sehr alter Olivenbaum in Palma de Mallorca
Seit dem 4. Jahrhundert wird der Olivenbaum als Nutzpflanze kultiviert, wobei 90% der Oliven zu Olivenöl verarbeitet wird.
Wer sich schon mal eine Olive vom Baum gepflückt und in den Mund gesteckt hat weiss, wie man sich schüttelt, denn die Olive ist ong>absolut bitter und ungeniessbar. Geerntete Oliven werden mehrmals über längere Zeit in Wasser und Salzwasser eingelegt um die Bitterstoffe heraus zu schwemmen.
Wenn der Baum zwischen 4 und 10 Jahren alt ist bildet er seine ersten Oliven. 20kg Oliven kann ein Olivenbaum pro Jahr produzieren, aus denen dann ca. 3-4 Liter Olivenöl gepresst werden können. Aber der Ertrag schwankt wie bei vielen Fruchtbäume in einem zweijährigem Rhythmus. Für eine bessere Ernte wird er regelmässig beschnitten.
Der Zeitpunkt der Olivenernte ist bedeutend, denn davon hängt später die Qualität des Olivenöls ab. Geerntet wird zwischen Oktober und Februar, wenn die Farbe der Olive von grün zu violett/schwarz wechselt.
90% der Olivenernte werden also zu Olivenöl verarbeitet. Und schon früher war Olivenöl wegen seiner langen Haltbarkeit auf ( Schiffs-) Reisen als Handelsgut beliebt. Dabei sind 75% der Herstellungskosten für die aufwendige Baumpflege und Ernte der Olivenbaumhaine nötig.
Der Reifegrad der Olive bestimmt die Qualität und Menge des Öls und die Ernte der Oliven muss sehr sorgfältig geschehen. Spätestens 3 Tage nach der Ernte sollte das Pressen erfolgen.
Seit 2003 gibt es eine EU Verordnung, die vorschreibt, dass die Bezeichnung“ erste Kaltpressung“ nur noch verwendet werden darf, wenn natives Olivenöl bei höchstens 27°C in einer traditionellen , hydraulischen Presse oder bei max. 27°C in modernen Zentrifugiersystemen (Kaltextraktion) gewonnen wurde.
Grundsätzlich funktioniert der Pressvorgang folgendermassen: zuerst erfolgt eine maschinelle Abtrennung von Ästen und Zweigen, dann werden die Oliven vorsichtig gewaschen. Dann werden sie zerkleinert und zu Brei weiter verarbeitet. Nach dem Auspressen unter Druck folgt noch eine Zentrifugation und ein abschliessendes Filtern.
Probieren Sie mal die leckeren Tapenaden aus Oliven! Auf den Märkten gibt es immer kleine Kostproben von diesen feinen Olivenpasten.
Die Güteklassen nach EU-Verordnung unterteilen die Qualität von Olivenöle.
Natives Öl extra ist das Olivenöl der besten Qualtät mit einem Anteil an freien Fettsäuren von max.0.8g pro 100g.
Natives Öl ist von guter Qualität und hat einen Anteil freier Fettsäuren von max. 2g pro 100g Öl.
Dann gibt es noch Olivenöl,welches eine Mischung aus raffiniertem und nativen Öl ist und Oliventresteröl: Öl, das aus den Resten, die bei der Produktion übrig bleiben, den Schalen, Kernen und anderen festen Bestandteilen gewonnen wird mittels chemischer Prozess mit Einsatz von Lösungsmitteln. Dieses Öl wird schnell ranzig und so ungeniessbar.
Auf der anderen Seite wurde herausgefunden, dass Oliventrester, die Reste vom Pressen, eine stark fungizide und bakterizide Eigenschaften, die man sich in der Landwirtschaft zu nutze machen könnte. Auch als Brennmaterial sind die aus Oliventrester entstehenden Olivenpellets zu gebrauchen. Durch den Ölgehalt erhöht sich der Heizwert und sie sind billiger als Holzpellets( olivenpellets.de).
Holz von Olivenbäumen ist wegen ihres langsamen Wachstums natürlich recht teuer. Dennoch werden wunderschöne Gegenstände, meist für die Küche aus Olivenholz hergestellt. Salatschüsseln, Salatbesteck, Brotschneidebretter, alle Grössen Küchenbrettchen, kleine Löffel und Buttermesser, diverse Schüsseln, kleine Kunstgegenstände.....<7p>
Ich finde immer wieder, dass Olivenholz wirklich ein Holz für die Sinne ist: es riecht lecker, fühlt sich wunderbar an und die sehr prägnante Maserung erfreut das Auge und erzählt gleichzeitig die Geschichte des Baumes.
Die wunderschönen Dinge aus Olivenholz lieben es, ab und zu mal schön mit Olivenöl eingerieben zu werden, damit sie nicht austrocknen und springen. Ich lasse sie meist über Nacht stehen, so kann das Öl schön einziehen.
Quellen für diesen Text: wikipedia.de, kuebelpflanze.de, olivenpellets.de, netzwissen.de/ernaehrung/olivenoel.php, pflanzen-lexikon.com